Letzte Aktualisierung am 4. Dezember 2023 von Dr. Michael Zechmann-Khreis
Wer an einer intestinalen Fruktoseintoleranz leidet steht oft vor dem Dilemma: Wie süße ich meine Nahrung? Welche süßen Sünden sind noch möglich? Im folgenden wollen wir ein paar Begriffe erläutern und Licht in dieses Dunkel bringen. Wir wollen uns Zucker, Zuckeraustauschstoffe und künstliche Süßstoffe bezüglich ihrer Relevanz für Fruktoseintoleranz anschauen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Am Ende findest du dann eine Liste mit verträglichen Süßungsmitteln bei Fruktoseintoleranz sowie FAQ zum Thema welche Zucker bei einer Fruktosemalabsorption verträglich sind.
Zucker – Was ist das überhaupt?
Man unterscheidet Einfachzucker, Zweifachzucker und Mehrfachzucker. Im Darm können ausschließlich Einfachzucker aufgenommen werden. Ein Zweifachzucker besteht aus zwei aneinander gebundenen Einfachzuckern, ein Mehrfachzucker aus mehr als zwei solcher Einfachzucker. Diese Zucker werden durch Enzyme während des Verdauungsvorganges in ihre Einzelzucker gespalten. Denn nur diese Einzelzucker können die Darmwand passieren. Manche der langkettingen Zucker können gar nicht aufgespalten werden und werden dann entweder von Bakterien im Dickdarm verstoffwechselt oder unverändert ausgeschieden.
Fruktose (Fruchtzucker)
Fruchtzucker oder Fructose ist ein Einfachzucker der vor allem in Honig oder in Früchten vorkommt. Er ist bei der intestinalen Fruktoseintoleranz das Hauptproblem.
Die Fruktose kommt in der Natur vor allem in Früchten von Pflanzen vor. Sie wird im Darm hauptsächlich über den GLUT-5 Transporter aufgenommen (resorbiert) und in der Leber abgebaut.
Glukose (Traubenzucker)
Glukose, auch Traubenzucker genannt, ist ein anderer Einfachzucker. Er ist bei Fruktoseintoleranz sehr gut verträglich, hilft sogar dabei die Fruktose zu resorbieren. Dennoch sollte man nicht zu viel konsumieren, da er erstens ab 100g pro Stunde abfühernd wirken kann und er zweitens auf Dauer eine Insulinersistenz fördert.
Glukosesirup / Glukose-Fruktose-Sirup (Isoglucose)
Bekannt ist der Glukosesirup/Fruktosesirup vor allem durch den in den USA gebräuchlichen „High Fructose Corn Sirup (HFCS)„. Dieser mit 55% Fruktoseanteil stark fruktosehaltige Sirup wird in den USA als Zuckerersatz in fast allen Lebensmitteln verwendet. Dadurch kam auch in Europa der Glukosesirup in den Ruf, Fruktose zu beinhalten. Das trifft aber nicht immer zu, denn Glukosesirup kann Fruktose beinhalten, er kann aber auch völlig fruktosefrei sein. Man kann dies an der Bezeichnung abschätzen:
weniger als 5% Fruktose in Trockenmasse: „Glucosesirup“ – bei Fruktoseintoleranz verträglich.
mehr als 5% Fruktose in Trockenmasse:
1)
„Glukose-Fruktose-Sirup“ oder getrockneter Glukose- Fruktose-Sirup“ wenn
mehr Glukose als Fruktose vorhanden ist; kann bei Fruktoseintoleranz
verträglich sein, da er maximal so viel Fruktose enthält, wie normaler
Haushaltszucker.
2) „Fruktose-Glukose-Sirup“, oder „getrockneter
Fruktose-Glukose-Sirup wenn mehr Fruktose als Glukose vorhanden ist; bei
Fruktoseintoleranz nicht verträglich.
Galaktose (Schleimzucker)
Die Galaktose heißt auf deutsch Schleimzucker. Sie ist oft Bestandteil von Mehrfachzuckern, kommt aber auch als Einzelzucker in der Natur vor. Galaktose ist bei Fruktoseintoleranz verträglich, kommt aber in der Realität nicht als Süßungsmittel oder Zusatzstoff in Betracht. Die Galaktose bildet zusammen mit Glukose die bestandteile der Laktose (Milchzucker).
Saccharose (Haushaltszucker)
Wenn wir Zucker sagen, meinen wir wohl immer den Haushaltszucker, obwohl Zucker nur ein Überbegriff für alle süß schmeckenden Saccharide ist. Der „normale“ Zucker (Haushaltszucker / Saccharose / Sucrose) wird aus Rüben oder aus Zuckerrohr (dann heißt er Rohrzucker) gewonnen. „Zucker“ ist ein Zweifachzucker und besteht zu 50 % aus Fruchtzucker (Fruktose) und zu 50 % aus Traubenzucker (Glukose).
Weitere Bezeichnungen: Rohzucker, Rohrzucker, Vollrohrzucker, Vollzucker, brauner Zucker, Sucrose, Saccharose, Kandiszucker, Kokosblütenzucker …
Maltose (Malzzucker)
Der Malzzucker besteht aus zwei Molekülen Glukose, weshalb er bei Fruktoseintoleranz und in der Karenzphase unproblematisch ist.
Laktose (Milchzucker)
Der Milchzucker ist ebenfalls ein Zweifachzucker. Er besteht aus einem Molekül Galaktose und einem Molekül Glukose. Bei Fruktoseintoleranz ist er unbedenklich, bei Laktoseintoleranz sollte er gemieden werden.
Laktulose
Die Laktulose ist ebenfalls ein Zweifachzucker und darf nicht mit der Laktose verwechselt werden. Die Laktulose besteht aus Galaktose und Fruktose, kann aber im Darm nicht aufgespalten werden. Sie wird von Bakterien im Dickdarm verstoffwechselt. Sowohl bei Laktoseintoleranz, als auch bei Fruktoseintoleranz ist sie daher – abgesehen von der möglichen blähenden Wirkung – grundsätzlich unbedenklich.
Oligosaccharide
Sogenannte Mehrfachzucker sind Ketten von Zuckermolekülen. Meistens sind weniger als 10 Zucker miteinander verknüpft, es können aber auch hunderte sein.
Beispiele sind Raffinose, Stachyose oder Verbascose. Das sind übrigens die blähenden Kohlenhydrate in Hülsenfrüchten. Sie sind bei Fruktoseintoleranz nur bedingt verträglich da zum einen oft Fruktose mit im Spiel ist – d.h. die Zucker werden über Enzyme (Amylasen) in ihre Einzelzucker aufgespalten, dadurch haben wir dann Fruktose im Dünndarm –, zum anderen werden viele dieser Zucker von uns nicht aufgespalten und gelangen so zu den Bakterien im Dickdarm, die sie verstoffwechseln und so zu Blähungen führen („Jedes Böhnchen, ein Tönchen“). Daher sind Hülsenfrüchte und Lauchgemüse in der Karenz zu meiden, in der Dauerernährung in müssen sie individuell ausgetestet werden. Sie sollten aber unbedingt wieder in die Ernährung aufgenommen werden.
Polysaccharide
Das sind Ketten aus mehr als 10 Zuckermolekülen. Bestehen sie aus Fruktosemolekülen, nennt man sie Oligofruktose, Fruktane oder Fruktooligosaccharide. Ein Beispiel dafür ist Inulin, das aus etwa 100 Fruktosemolekülen besteht. Sie werden von uns nicht aufgespalten, wohl aber von den Bakterien im Dickdarm. Daher wirken sie blähend und sind in großen Mengen nicht verträglich, in kleinen Mengen, nach der Karenz, durchaus. Vor allem auch, weil sie vom Körper nicht aufgespalten werden können und daher als Ballaststoffe zu bezeichnen sind – ein wichtiger Punkt, denn viele Betroffene haben Angst, wenn sie Oligofruktose oder Inulin in der Zutatenliste lesen. Die Sorge ist unbegründet, weil unser Körper lange Fruktoseketten nicht aufspalten kann. Trotzdem gilt: Am besten erst nach der Karenzphase probieren. Da Bakterien derartige Ketten aufspalten können, hängt die Verträglichkeit auch von der eigenen Darmflora ab.
Stärke ist ein wichtiges Polysaccharid. Stärke besteht aus langen Glukoseketten die bis in ihre Einzelzucker aufgespalten und verdaut werden. Sie ist bei Fruktose- und Laktoseintoleranz unbedenklich.
Süßungsmittel
Zuckerausstauschstoffe und künstliche Süßstoffe werden lebensmittelrechtlich unter dem Begriff „Süßungsmittel“ zusammengefasst.
Zuckeraustauschstoffe
Zuckeraustauschstoffe sind süß schmeckende Kohlenhydrate, die vom Körper langsamer oder nicht aufgenommen werden als Zucker. Dies sind meistens Zuckeralkohole (Polyole). Einige Zuckeralkohole schmecken süß; die Industrie kann den echten Zuckergehalt der angebotenen Ware damit reduzieren und in unserer modernen Zeit als Diätprodukt verkaufen. Es darf jedoch nicht der Eindruck erweckt werden, dass diese Stoffe nicht auch in der Natur vorkommen! Viele Früchte enthalten zum Beispiel Sorbit oder Xylit. Zuckeralkohole kommen also auch in der Natur vor. Die Wortendung -ol bezeichnet immer die chemische Klasse eines Alkohols. Zuckeraustauschstoffe sollten während der Karenzphase vermieden werden, nach der Karenzphase kann man bestimmte, für viele Patienten verträgliche Zuckeraustauschstoffe (z.B. Xylit oder Erythrit) wieder in den Speiseplan einführen.
Warum werden Zuckeraustauschstoffe in der Lebensmittelindustrie eingesetzt?
Die Zuckeralkohole werden verwendet, um Lebensmittel zu süßen und um die Feuchtigkeit in Lebensmitteln zu halten. Da diese Stoffe im Körper den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen lassen, werden sie gerne in Light- und Diabetikerprodukten eingesetzt. In großen Mengen genossen, führen sie auch beim „normalen“ Menschen zu Durchfällen, weshalb auf mit solchen Produkten versetzten Lebensmittel der Warnhinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abnführend wirken“ aufgedruckt ist.
Warum bei Fruktoseintoleranz Zuckeralkohole meiden?
So genau weiß man das nicht. Man vermutet, dass sie sich negativ auf die Transportmechanismen auswirken und sozusagen die Transporter „blockieren“, der die Fruktose durch die Darmwand transportiert. Da bei Menschen mit Fruktosemalabsorption dieser Transportmechanismus gestört ist bzw. nur schlecht arbeitet, sollte jede weitere Störung unterlassen werden. Nimmt also ein Mensch mit Fruktosemalabsorption nur Sorbit zu sich, aber gleichzeitig (bis zu 48h!) keine Fruktose, so gibt es theorethisch keine Probleme. Diese entstehen erst bei gleichzeitiger Einnahme von Fruktose. Da dies aber in der Praxis nicht vermieden werden kann, sollte man auf diese Stoffe so gut wie möglich verzichten. Aber auch hier gilt: Jeder muss für sich selbst herausfinden wieviel er verträgt und wieviel nicht.
Süßstoffe
Süßstoffe sind chemische Stoffe, die den süßen Geschmack nachmachen, haben kaum bis keine Kalorien. Das sind z.B. Saccharin, Aspartam, Cyclamat, Sucralose, Stevia oder Acesulfam K. Diese Stoffe sind bei Fruktoseintoleranz gut verträglich, wirken nicht blähend und werden von den Bakterien nicht verstoffwechselt. Die meisten Experten raten jedoch generell von einem zu hohen Konsum ab. Abgesehen von Stevia scheint es sinnvoll in der Karenzphase auf diese Süßstoffe zu verzichten. Danach muss jeder für sich entscheiden, ob er sie verzehren will, oder nicht. Auch Stevia gehört wie erwähnt zu den Süßstoffen, besser gesagt die Steviolglycoside.
12 Süßstoffe sind in der EU zugelassen:
- Acesulfam K (E 950)
- Aspartam (E 951)
- Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962)
- Cyclamat (E 952)
- Saccharin (E 954)
- Sucralose (E955)
- Thaumatin (E957)
- Neohesperidin DC (E 959)
- Neotam (E961) Advantam (E 969)
- Steviolglycoside aus Stevia (E960a) und enzymatisch hergestellte Steviolglycoside (E960c)
Stevia
Stevia ist eine stark süßende, krautige Pflanze, die vor allem in südamerikanischen Regionen seit Jahrhunderten zum Süßen verwendet wird. In der EU ist Stevia seit 2. Dezember 2011 zugelassen, genauer gesagt: Die Steviolglycoside („Stevia“, E 960) sind als Lebensmittelzusatzstoffe seit 2.12.2011 in der EU für bestimme Produkte zugelassen. Stevia ist bei Fruktoseintoleranz sehr gut verträglich, auch in der Karenzphase. Stevia sollte niemals pur verwendet werden, da wegen der extrem hohen Süßkraft und der extrem geringen benötigten Menge keine ordentliche Dosierung gemacht werden kann. Stevia sollte daher immer in Kombinationsprodukten verwendet werden.
Süßen bei Fruktoseintoleranz
Gut verträglich (auch in Karenzphase):
- Dinkelsirup – aus Glukose und Maltose
- Erythritol (Erythrit, E 968) – mäßig, eher am Ende der Karenz
- Getreidezucker – hauptsächlich aus Glukose, gute Backeigenschaften da gebundenes Wasser reduziert
- Glukose (Dextrose, Traubenzucker) – macht Teige oft pappig (wegen ca. 10% gebundenem Wasser)
- Glukosesirup – je nach Zusammensetzung (s.o.)
- Laktose – nicht bei Laktoseintoleranz
- Maltodextrin (Dextrin)
- Maltose
- Reissirup – aus Glukose und Maltose
- Reissüße – getrockneter Reissirup
- Steviolglycoside („Stevia“, E 960)
- künstliche Süßstoffe wie Saccharin, Aspartam, Cyclamat, Sucralose oder Acesulfam K – auf grund ihrer grundsätzlichen Problematik trotzdem besser erst nach der Karenz verwenden
Individuell verträglich nach Karenzphase
- Kokosblütenzucker – besteht zu 97% aus Glukose & Fruktose, entspricht also normaler Saccharose
- Lactitol (Lactit, E 966)
- Lactulose
- Oligo- und Polysaccharide wie Inulin oder Oligofruktose, Fruktane, Oligosaccharide – obwohl das Wort „Fruktose“ drin vorkommt! Diese Zucker-Ketten werden im Darm nicht zu Fruktose zerlegt. Genaue Erklärung siehe oben.
- Saccharose (Haushaltszucker, Roh(r)zucker, Sucrose) – sollte zur Dauerernährung gehören, keinesfalls strikt meiden!
- Glukose-Fruktose-Sirup (s.o.)
- Xylitol (Xylit, E 967, „Birkenzucker“) – Gewöhnungseffekt möglich
Xylit ist für Haustiere (Hunde, Frettchen, Kaninchen, …) extrem giftig und kann schon in kleinen Mengen zum Tod führen!
Nicht verträglich
- Agavensirup
- Ahornsirup – Ahornsirup kann auch verträgliche Zucker enthalten, die Zusammensetzung dieses Naturproduktes ist nicht geregelt – daher besser meiden.
- Fruktose, Fruktosesirup
- Honig – egal aus welchen Blüten!
- Invertzucker(sirup)
- Isomalt (E 953)
- Maissirup, Fructose-Glucose-Sirup / Glucose-Fructose-Sirup
- Maltitol (Maltit, E 965, Maltitol-Sirup)
- Mannitol (Mannit, E 421)
- Sorbitol (Sorbit, E 420)
Sorbat ist nicht gleich wie Sorbit! Sorbat ist ein Salz und wird oft als Konservierungsmittel verwendet. Meistens wird es als Kaliumsorbat oder Kalziumsorbat verwendet (E202 und E203). Sorbat wird in der Literatur als unbedenklich bei Unverträglichkeiten eingestuft.
Gerüchteküche und FAQ
Zucker kann man einfach durch Traubenzucker ersetzen.
Nein. Das soll man nicht, das ist aus vielen Gründen ungesund. Zum einen erhöht Traubenzucker die Insulinausschüttung, zum anderen kann zu viel Traubenzucker zu bakteriellem Ungleichgewicht führen bzw. dieses unterstützen. Das betrifft Karies genauso wie Dünndarmfehlbesiedelung. Traubenzucker also immer sparsam anwenden.
Zucker muss man mit FI immer meiden.
Nein, das gilt nur für die Karenzphase. Danach soll man ihn wieder in die Ernährung einführen. Sonst verschlechtert sich die Lage meistens dramatisch.
Getreidezucker ist besser als Traubenzucker
Nein. Getreidezucker ist Traubenzucker ohne gebundenes Wasser. D.h. Getreidezucker ist physiologisch das gleiche wie Traubenzucker. Er eignet sich wegen des fehlenden Wassers nur besser zum Backen.
Reissirup ist besser als Traubenzucker
Teilweise ja. Er enthält ebenfalls viel Traubenzucker (und Malzzucker) und sollte daher auch mit Maß und Ziel verwendet werden.
Kokosblütenzucker ist okay bei Fruktoseintoleranz
Nein. Das stimmt nicht bzw nur zum Teil!
Kokosblütenzucker
(Palmzucker, Palmhonig, Kokoszucker) besteht zu 97% aus Glukose und
Fruktose, entspricht also ganz normaler Saccharose (Zucker) und ist auch
ernährungsphysiologisch und bezüglich Fruktoseintoleranz so zu sehen.
Gerücht: Sorbit, Xylit … in Zahnpasta und Mundspülungen soll man meiden!
Nein. Das stimmt nicht! Die Probleme machen diese Stoffe, sobald sie im Darm angelangt sind. Und wenn man nicht vor hat seine Zahnpasta zu essen, so braucht man sich keine Sorgen zu machen! Im Gegenteil, durch die karieshemmende Wirkung von Xylit sind solche Pasten sogar sehr empfehlenswert! Problematisch ist nur, wenn es sich um Personen handelt, die große Mengen Zahnpasta verschlucken (z.B. Kinder).
Sorbit wird zu Fruktose
Nein, bzw. naja… Das Enzym Sorbitdehydrogenase wandelt im Körper Sorbit, das aus Glukose gemacht wurde, in Fruktose um. Das ist ein sehr wichtiger Prozess im Körper, der nichts mit der Fruktosemalabsorption zu tun hat! Oft liest man, Sorbit sollte gemieden werden, da es im Darm (oder im Körper) zu Fruktose umgewandelt wird. Das stimmt nicht! Sorbit wird im Körper (z.B. der Leber) als Zwischenstufe produziert um Glukose in Fruktose umzuwandeln. Also ja: Sorbit wird im Körper zu Fruktose; aber nein: nicht im Darm, sondern im Körper.
Diese Aussage stimmt zwar, hat aber nichts mit der Fruktoseintoleranz zu tun.
Sorbit muss strikt vermieden werden
Nein, man muss nicht vollständig auf Sorbit verzichten, sollte aber immer beachten was man sonst tagsüber gegessen hat (je mehr Fruktose, desto schlechter) und wieviel man persönlich verträgt. Bonbons und Kaugummis mit Sorbit haben meist zu viel Sorbit, aber geringe Mengen in einigen Obst- oder Gemüsesorten sind oft unbedenklich und werden nach der Karenzzeit gut vertragen. Sorbit kann also nach der Karenzphase ausgetestet werden und sollte nicht vollständig vom Speiseplan gestrichen werden.
Quellen u.a.:
Römpp, H; Falbe, J; Regitz, M; „Römpp Lexikon Chemie“, 9. Auflage, Thieme Verlag, 1992.
Opinion of the Scientific Committee on Food on Erythritol; EUROPEAN COMMISSION HEALTH & CONSUMER PROTECTION DIRECTORATE-GENERAL;SCF/CS/ADD/EDUL/215 Final; 24 March 2003;
Dunayer, E. K. (2004). Hypoglycemia following canine ingestion of xylitol-containing gum. Veterinary and Human Toxicology, 46(2), 87–8. Retrieved from http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15080212
Roberts, a., Renwick, a. G., Sims, J., & Snodin, D. J. (2000). Sucralose metabolism and pharmacokinetics in man. Food and Chemical Toxicology, 38(SUPPL. 2), 31–41. doi:10.1016/S0278-6915(00)00026-0
Rumessen, J. J., & Gudmand-Høyer, E. (1988). Functional bowel disease: malabsorption and abdominal distress after ingestion of fructose, sorbitol, and fructose-sorbitol mixtures. Gastroenterology, 95(3), 694–700.
Schuttert, J. B., Fiedler, G. M., Grupp, C., Blaschke, S., & Grunewald, R. W. (2002). Sorbitol transport in rat renal inner medullary interstitial cells. Kidney International, 61(4), 1407–1415. doi:10.1046/j.1523-1755.2002.00285.x
Zuckerartenverordnung vom 23. Oktober 2003 (BGBl. I S. 2098), die durch Artikel 7 der Verordnung vom 22. Februar 2006 (BGBl. I S. 444) geändert worden ist